Die italienische Küche – Geschichte der Pizza

Grün-Weiß-Rot – das sind die Farben der typisch italienischen Pizza. Die Erfinder der Pizza belegten den knusprig dünnen Teig mit feinem Basilikum, Mozzarella und Tomaten- die Pizza Margarita war geboren. Das ist soweit auch richtig, bis auf die Tatsache, dass die erste Pizza schon weit vor Christi Geburt gebacken wurde und diese damals nicht mit schmelzendem Käse und Tomaten belegt war.



Erste Spuren eines pizzaartigen Gebäcks finden sich in der Geschichte bereits 600 Jahre vor Christus im persischen Imperium. Dort bucken Soldaten einen groben Teig auf ihren Schildern und belegten diese mit Zutaten wie Datteln oder Käse. Es scheint, als gründet sich in dieser Erfindung der so beliebten Pizza in dem Ideenreichtum dieser Soldaten.
300 Jahre vor Christus führt die Geschichte der Pizza dann in die Hauptstadt Italiens. In Rom gibt es aus dieser Zeit erste Überlieferungen von rundem und flachen Teiggebäck, das mit Honig, Olivenöl und Kräutern bestrichen verzehrt wurde.
Erst im 16. Jahrhundert entwickelte sich langsam die Art Pizza, die wir heute kennen. Mit dem Import von Tomaten – möglicherweise aus Peru – Anfang der 1520-er Jahre nahm die Entwicklung der Pizza eine Wendung. Da die Tomaten als giftiges Gewächs galten, war es anfänglich die arme Bevölkerung Neapels, die diese als Nahrungsmittel nutzte. Wenige Zeit später wurden Tomaten dann auch als Belag für Pizzateig neben Käse, Speck, und Olivenöl entdeckt und etablierte sich im 17.Jahrhundert zu einer Attraktion für Touristen der Stadt, die sich in ärmere Viertel der Stadt wagten.

19. Jahrhundert: Pizza Margherita begeistert das Königshaus

In den Überlieferungen heißt es, Raffaele Esposito, ein „pizzaioli“ (was soviel heißt wie Pizzachef) hätte dem italienischen Königspaar Umberto I und seiner Frau Margherita di Savoia die erste Pizza mit den nationalfarben Italiens zubereitet. Der Belag bestand, wie wir ihn heute auch gerne essen, aus Mozzarella, frischem Basilikum und Tomaten. Das Paar sei so entzückt gewesen von dieser Kreation, dass sie Esposito einen Brief schrieben, wie vorzüglich ihnen seine Pizza geschmeckt hätte.
Diese neapolitanische Pizzakreation widmete der Pizzabäcker anschließend Umbertos Frau – die Pizza Margherita erhielt ihren typischen Namen.
Von diesem Augenblick an startete die Pizza ihre weltweite Erfolgsgeschichte mit allen erdenklichen Variationen des Belags und der Teigsorten. Ihr Ursprung in Neapel bescherte der Stadt seit dem auch den Beinamen „Hauptstadt der Pizza“.

Die moderne Pizza

Heute kennen wir Pizza nun in vielen beliebigen Variationen: mit Schinken, Salami, mit Kapern oder ohne, mit Schafskäse oder Mozzarella, mit Knoblauch oder Zwiebel – die Pizza eroberte den globalen Speiseplan so vielfältig, wie kein zweites Gericht. Sie etablierte sich unter anderem in den Großstädten auch als schnelles Essen zwischendurch aus der Tiefkühltruhe und dem Pizzastand um die Ecke.
Das echte italienische Flair allerdings genießt man nur bei warmen Temperaturen, einer lauen Meeresbrise mit einem knusprig-ofenfrischen Stück Pizza in Bella Italia. Die einzig wahre Art eine italienische Pizza gebührend mit all ihren Facettenreichen Geschmäckern zu verzehren gibt es also nur im Urlaub. Dabei muss es nicht unbedingt die Pizzahauptstadt Neapel sein, auch in anderen Gebieten wie Toskana, Ligurien, Sizilien, Piemont, Umbrien oder Elba kann eine Pizza „tipico italiano“ verzehrt werden.